Der Zoigl (sprichwörtlich: Zeigl) wurde durch die Brauberechtigten in den sog. Kommunbrauhäusern gebraut. Das Braurecht wurde seit dem Mittelalter fest mit den jeweiligen Grundstücken verbunden.
Beim Zoigl handelt es sich um ein untergäriges, unfiltriertes Bier. Es wird bei offener Sudpfanne ein Gemisch aus Wasser und Gerstenmalz – die sogenannte Maische – gekocht, gehopft und zur Würze nochmals erhitzt. Nach einigen Tagen Gärzeit wird der Zoigl in Fässer gefüllt und dort noch ein paar Wochen zum Reifen belassen.
Es gibt mittlerweile noch fünf Kommunbrauhäuser in der Oberpfalz, die den Zoigl brauen. Die Brauhäuser sind in Mitterteich, Eslarn, Falkenberg, Windischeschenbach und Neuhaus. Unter dem Namen „Echter Zoigl vom Kommunbrauer“ wollen sie die traditionelle Braukunst schützen.
Der Zoigl ist Oberpfälzer Lebensgefühl. Früher gab es in der gesamten Oberpfalz verteilt Zoiglstuben, was aber abebbte. Es ist heutzutage vor allem in der nördlichen Oberpfalz ein traditioneller und kultureller Treffpunkt für Alt und Jung und der Zoigltrend erlebt dieser Tage wieder eine wahre Renaissance.
In der Zoiglstube herrscht eine Athmosphäre wie im eigenen Wohnzimmer. Reservierungen sind nicht nötig. Wer kommt setzt sich einfach dazu, denn „vor dem Zoigl sind alle gleich“.
Dieses Sprichwort und das Oberpfälzer Lebensgefühl möchte ich Ihnen während eines Besuches einer Zoiglstube vor Augen führen. Sie werden mich nach einer Kostprobe des Bieres und einer schmackhaften Brotzeit verstehen.